Die Sepsis Majoris bahnte sich ihren Weg durch die Wirrungen des Warp.
Tief unter ihrer von Pockennarben gezeichneten Hülle begab sich Borrelius Tuberkulus zum Sanctum des Avatars seines Gottes. Versteckt in den Eingeweiden des Raumschiffs liegt die Kammer, die nur von den Gesegneten des Herrn der Pestilenz betreten werden darf, um ihn im Glanz seiner fauligen Pracht um Anhörung zu bitten.
Im Zwielicht des Sanctum korruptus ging er, das Haupt gebeugt auf ein Knie hinunter. Die rechte zur Faust geballt, den Körper auf dem Boden abstützend, verharrte er und wartet auf ein Zeichen, dass er es wert war, die Stimme zu erheben.
Die Luft war gesättigt mit grünlichen Schwaden, roch nach Fäulnis und dem süßlichen Duft verwesenden Fleisches.
»Sprich, mein Sohn, was hast du mir zu berichten. Welche Geheimnisse habt ihr für mich lüften können, was ist dein Geschenk an mich?«
Keine ganzen zwei Schritte vor Tuberkulus hatte sich eine überlebensgroße Spiegelung des Kopfs des Herrn der Verwesung weder ganz in dieser noch in einer anderen Ebene der Realität materialisiert.
Fast durchsichtig, körperlos erscheinend, doch dennoch mit zweifelloser bedrohlichen Präsenz starrten die Augen des aufgedunsenen Schädels erwartungsvoll auf seinen Diener.
Eine lange, mit Pusteln übersät Zunge fuhr schleimig zwischen einer Reihe spitzer Zähne hervor und leckte ungeduldig über die wulstigen Lippen.
Mit weiterhin demütig gesenkten Kopf begann Tuberkulus seinen Bericht.
„Mein Herr, wundersames ist uns widerfahren. Wie du weißt, waren wir nicht allein auf der Suche nach den Artefakten.
Wir mussten uns durch Reihen unserer Gegner kämpfen.
Durch die Artefakte, die wir aktivieren, konnten, gelangten wir immer tiefer in ein Netzwerk von Realitäten, dass wir alsbald nicht mehr wussten, wo wir uns eigentlich befanden.
Verheißungsvoll führten uns die fremden Strukturen immer weiter und weiter. Sicher waren wir uns, auf merkwürdige Weise, auf dem richtigen Pfad zu sein. Mit jedem Schritt wähnten wir uns näher am Ziel.
Die Alkesch, die Erschaffer der Artefakte, schienen uns wohlgesonnen zu sein. Doch nachdem wir die letzten Pylone aktiviert hatten, bohrte sich eine mächtige Lanze aus reiner Energie in das Firmament.
Zerrissen wurden die Fäden der Realität und ein mächtiges Tor zwischen den Welten tat sich auf.
Es war eine Falle, die Alkesch gefangen in einem unbekannten Teil des Universums, oder vielleicht sogar in einer anderen Dimension hatten, darauf gewartet befreit zu werden.
Eine mächtige Flotte drang durch den Riss. Uns blieb nichts weiter, als unser Heil in der Flucht zu suchen, um dir Bericht zu erstatten.
Die einzige Möglichkeit zu fliehen bestand aus vier der Fluchtmodule, die auf der Oberfläche des Planeten ruhten.
Zu wenige für alle.
So entbrannte ein weiteres Gefecht. Die Diener des falschen Imperators vernichteten viele unsere zuvor gefallenen Brüder, die aber durch deinen mächtigen Willen wieder einen Funken unheiligen Lebens in sich trugen.
Meine Leibgarde und ich hielten unter ihnen mit unseren Sensen blutige Ernte.
Schließlich zerbrach ihr Widerstand an der gepanzerten Macht der von dir entfesselten infernalen Brut.
Gleich die erste Salve der mächtigen Zwillingslaserkanone brannte eine tiefe Schneise in ihre gefährlichste Truppe.
Mit drei der vier Fluchtkapseln konnten wir von dem Planeten flüchten, um dir von der Gefahr zu berichten.
Dem Schutz deiner Gaben verdanken wir unseren Erfolg.“
»Du wirst belohnt werden.«
War alles, was Tuberkulus von seinem Gott noch vernahm. Dunkelheit umfing ihn. Ein stechen, ein reißen, qualvolle schmerzen, nein süßer Schmerz ging in Wellen durch seinen Körper, irgendetwas bewegte sich in seinem Inneren.
Knochen barsten und fügten sich neu zusammen. Sein Herr behielt Wort.
In Agonie gab sich Tuberkulus seinem Lohn hin.
Endergebnis 3:0 für die Plaque Discipels.